Im Bereich Altenhilfe möchte die Stiftung
über ein interessantes Thema berichten - Wie altert man richtig?
Wie kann man im Alter Lebensqualität erhalten, sein Alter also
erfolgreich gestalten? Diese Frage beschäftigt Hannes
Steinthaler nicht nur persönlich, sie ist das Thema seiner
Doktorarbeit.
Mit 77 Jahren ist Hannes Steinthaler der älteste Doktorand
Bayerns. Alleine diese Tatsache möchte man schon als
„erfolgreich alt werden“ bezeichnen. Natürlich steckt viel mehr
dahinter. Hannes Steinthaler hat sich in seiner Promotion
intensiv mit Altersforschung, Präventionsprogrammen und dem
subjektiven Empfinden des Alterns beschäftigt.
Als Quereinsteiger promoviert
„Ich bin superglücklich, dass ich es geschafft habe!“, erzählt
Hannes Steinthaler und strahlt. Schließlich ist und war Aufgeben
für ihn nie eine Option: „Was ich angefangen habe, mache ich zu
Ende, das habe ich mein Leben lang so gemacht!“ Die Promotion
hat er nun als Quereinsteiger, wie er es nennt, an der
Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) abgeschlossen. Er
erinnert sich, wie es zu dem Kontakt zur Hochschule Coburg kam:
„Als ich 2011 in Rente gegangen bin, sind wir aus Niederbayern
nach Rödental gezogen. Meine Frau hat dann begonnen Integrative
Gesundheitsförderung zu studieren. Das hat mich auch motiviert,
wissenschaftlich zu arbeiten.“ So kam in der Folge der Kontakt
zu Prof.
Dr. Niko Kohls zustande und aus den Forschungen über
Alterstheorien wurde irgendwann ein Thema für eine Promotion.
Professor Kohls hat die Arbeit von Beginn an mit betreut. Er ist
mächtig stolz auf „seinen Schützling“: „Das ganze Vorhaben hatte
mehr als fünf Jahre Vorlauf und ich freue mich sehr, dass es nun
geklappt hat.“ Die Betreuung von Seiten der Medizinischen
Fakultät der LMU München hat Prof. Dr. Ernst Pöppel übernommen.
Wann ist das Alter gelungen?
Das Alter erfolgreich gestalten, wie soll das gehen?
Psychosoziale Kriterien wie Lebenszufriedenheit, persönliche
Kompetenzen, Resilienz sind eine Seite. Die Definition in der
Forschung basiert jedoch zum größten Teil auf dem medizinischen
Defizitmodell – kurz gesagt der Abwesenheit von Krankheit. Für
die Forschungsarbeit wurden qualitative Interviews geführt und
ein Literaturrecherche über Theorien und Programme zur
Prävention und Intervention im Alter erstellt. Das Ergebnis
fasst Hannes Steinthaler zusammen: „Die gerontologische
Forschung sucht nach Ursachen eines zufriedenstellenden
Verlaufes des Alters, doch es fehlen praktische Konsequenzen.“
Daher hat er sich auf die Suche nach wirksamen Methoden gemacht,
damit das Alter erfolgreicher gemeistert werden kann.
Konkrete Angebote nötig
Was braucht man im Alter und vor allem, wie kann man
spezielle Fähigkeiten noch erlernen? Diese Frage treibt Hannes
Steinthaler um. Er nennt Zufriedenheit, Optimismus, Resilienz
oder ein stabiles Elternhaus als Faktoren, die helfen das Alter
zu meistern. „Das Problem ist, dass die Alten nicht in der Lage
sind, rückwirkend zu bewältigen, was sie im Alltag vorher nicht
bewältigt haben.“ Das gelte aber auch umgekehrt, wenn man im
Lauf des Lebens gelernt hat, dass man sich auf sich selbst
verlassen kann. „Viele Menschen, die ich befragt habe, haben
durch Kriegserlebnisse oder andere Krisen im Leben ihre eigene
Stärke kennen gelernt. Das befähigt sie, auch mit den Problemen
im Alter besser umzugehen.“ Er resümiert: „Die Stabilität, sein
Alter erfolgreich zu bewältigen, ruht in mir selber.“ Daher wäre
es für viele Menschen wichtig, sich diese Fähigkeiten im Laufe
des Lebens noch anzueignen. „Wir brauchen ein zweites
Bildungsprogramm für die Erwachsenen im mittleren Lebensalter um
zu vermitteln, was man im Alter braucht.“
An dieser Stelle möchte er gerne selbst aktiv werden und plant
bereits ein spezielles Seniorenkolloquium: „Jeder soll hier
mitgestalten und seine persönlichen Interessen und Erfahrungen
mit einbringen und wir untermauern es mit wissenschaftlichen
Texten.“ Warum er das alles noch macht, erklärt er ganz
deutlich: „Ich möchte den gesellschaftspolitischen Auftrag
wahrnehmen, den ich in mir spüre.“
Die Doktorarbeit von Hannes Steinthaler heißt „Alternstheorien
als Grundlage für Prävention und Intervention: Praktische
Anwendung der Modelle zur Steigerung der Lebensqualität im
Alter“.
Bisher hatte die ISL mit der Hochschule Coburg Hochschule
Fakultät für Angewandte Naturwissenschaften und Gesundheit zum
Thema Gesundheitsförderung in der Hausarztpraxis
zusammengearbeitet.
Im Bereich Altenhilfe nimmt die Internationale
Stiftung Leben (ISL) gern
interessante Vorschläge zur Veröffentlichung auf dieser Webseite entgegen.
Eine Verlinkung auf Ihr Projekt bzw. Ihre Homepage kann gern
erfolgen.
Weiterhin könnten auch Videos auf unserem neuem YouTube-Kanal
unter folgenden Link (Int.
Stiftung Leben - YouTube) veröffentlicht werden.
Videos zu geförderten/durchgeführten Projekten:
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